Nachweis von Hepatitis-E-Virus (HEV) mittels RealTime-PCR
Hepatitis E ist auch in Westeuropa endemisch und kann eine akute Leberentzündung auslösen. Die meisten HEV-Infektionen verlaufen ohne wesentliche Symptome, ähnlich wie die Hepatitis A. Menschen mit geschwächtem Immunsystem (angeboren oder erworben, auch iatrogen) zählen zur Risikogruppe für eine schwerere, ggf. auch länger verlaufende HEV-Infektion und -erkrankung.
Das Virus wird überwiegend durch verunreinigtes Trinkwasser bzw. unzureichend gegartes Fleisch (Schwein, Wild) übertragen. Die Übertragung ist aber auch durch Transfusionen und Transplantationen möglich, wenn der Spender zum Zeitpunkt der Entnahme HEV-infiziert und virämisch ist.
Der direkte Erregernachweis mittels PCR ermöglicht die Abklärung der Infektiosität eines Patienten bei Verdacht auf eine akute Infektion bzw. beim Verdacht auf einen prolongierten Verlauf mit längerer Virämie bzw. Ausscheidung. Der Nachweis kann aus einer frischen Stuhlprobe (qualitativ) oder EDTA-Blut (quantitative Bestimmung der Viruslast möglich) erfolgen. Positive PCR-Ergebnisse zeigen eine floride Infektion an, unabhängig vom Stadium. Sie können daher bei serologisch noch negativen oder grenzwertigen Befunden ebenso auftreten wie bei auffälliger HEV-Serologie.
Je nach Fragestellung kommt die HEV-PCR daher als nachfolgende Ergänzung zur Serologie in Frage, aber bei V.a. Frischinfektion und auch bei ausgeprägter Immunschwäche auch unabhängig vom serologischen Befund.
Die Untersuchung gehört zum Leistungsumfang der gesetzlichen (1x im Quartal) und privaten Krankenversorgung. Als Untersuchungsmaterial wird ein eigenes EDTA-Blutröhrchen oder eine separate Stuhlprobe benötigt.