Ernährung und Stoffwechsel

Ernährungsmonitoring I - Vegetarier
Ausgewogene Ernährung
Der Stoffwechsel des Menschen ist aufgrund seiner Spezialisierung und der Tatsache, dass im Laufe der Evolution die Fähigkeit, bestimmte Reaktionen durchzuführen, verlorengegangen ist, auf eine gemischte Ernährung aus tierischen und pflanzlichen Quellen ausgerichtet. Zahlreiche Verbindungen sind daher für den Menschen essentiell; das bedeutet, dass er sie nicht selbst synthetisieren kann. Unter diesen Stoffen sind die essentiellen Aminosäuren als notwendige Bausteine der Eiweiße ebenso bedeutsam wie die Vitamine. Unausgewogene Ernährung kann dazu führen, dass im Organismus ein Mangel an bestimmten Verbindungen mit der Folge von Funktionsstörungen und Krankheiten entsteht. Dies geschieht naturgemäß schleichend, weshalb es besonders wichtig ist, bei Menschen, die sich – aus welchen Gründen auch immer – einseitig ernähren, leichte Mangelzustände früh zu erkennen, um z.B. durch Substitution der fehlenden Substanzen entsprechend gegensteuern zu können.
Ein Mangel einer speziellen essentiellen Aminosäure entsteht umso leichter, je größer die Diskrepanz zwischen dem Bedarf des Menschen und dem Gehalt in der Nahrung ist. Dieses Verhältnis wird durch die Biologische Wertigkeit der Nahrungseiweiße ausgedrückt. Während der optimale Wert bei 100 liegt und etwa durch ein Gemisch von Vollei- und Kartoffeleiweiß erreicht wird (mit Abstrichen auch durch Rindfleisch), hat Eiweiß aus Weizenmehl nur eine biologische Wertigkeit von 56, Mais eine solche von 72. Häufig wird dann die essentielle Aminosäure Lysin limitierend, d.h. Lysin begrenzt den Eiweißaufbau im menschlichen Organismus.
Während viele der für den Menschen essentiellen Vitamine pflanzlichen Ursprungs sind, wird Vitamin B12 (Cobalamin) nahezu ausschließlich in tierischen Produkten gefunden. Der tägliche Bedarf eines Erwachsenen in Höhe von 3 μg kann z.B. durch den Verzehr von 800g Vollmilch, 40g Hering oder 10g Schweineleber gedeckt werden. Bei einer normalen Mischkost ist also kein Vitamin B12-Mangel zu erwarten (vorausgesetzt, dass keine Störung der B12-Aufnahme im Verdauungstrakt vorliegt), jedoch ist der Bedarf durch eine streng vegetarische Kost nicht zu decken. Dies gilt in besonderem Maße in Vegetarier Situationen mit erhöhtem B12-Bedarf wie etwa einer Schwangerschaft. Schädigungen des Nervensystems (insbesondere auch bei Kindern im Sinne einer Entwicklungsverzögerung) oder auch der Blutbildung sind dann zu erwarten.
Für Menschen, die um die Ausgewogenheit ihrer Ernährung und die ausreichende Versorgung mit hochwertigem Eiweiß und Cobalamin besorgt sind, vielleicht auch unter unklaren neurologischen Symptomen leiden, bieten wir daher die Analyse auf Lysin und Vitamin B12 an.

Ernährungsmonitoring II - Essentielle Fettsäuren
Nahrungsfette
Aufgrund der Tatsache, dass Übergewicht und Fettsucht, ungenügende körperliche Aktivität und ein hoher Anteil gesättigter Fettsäuren in der Nahrung mit den wichtigsten Risikofaktoren (Bluthochdruck, erhöhte Konzentration der Blutfette, Diabetes mellitus Typ2) für Gefäßerkrankungen (Schlaganfall, Herzinfarkt) vergesellschaftet sind, kommt der Kontrolle der Fettsäurenzusammensetzung der Nahrungsfette und der im Blut erreichten Spiegel besondere Bedeutung zu. Hierbei spielt zum einen das Verhältnis gesättigter zu ungesättigten sowie essentieller zu nicht-essentiellen Fettsäuren eine Rolle: Während der menschliche Körper die gesättigten Fettsäuren selbst synthetisieren kann, sind die meisten ungesättigten Fettsäuren essentiell, d.h. dass sie mit der Nahrung (insbesondere pflanzlichen Ursprungs) aufgenommen werden müssen. Ungesättigte Fettsäuren sind günstig und wichtig, weil sie unter anderem die Membranen der Zellen (etwa auch die Zellen in der Haut) „geschmeidig“ halten; andererseits sind zu hohe Konzentrationen nicht erwünscht, weil dann toxische Sauerstoffverbindungen die Strukturen der Membranen verändern. Deshalb empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung, dass 2,5% der gesamten Energiezufuhr bzw. etwa 8% des Nahrungsfetts durch essentielle Fettsäuren abgedeckt werden sollen.
Neuerdings wird zusätzlich dem Verhältnis der sog. n-3 (oder omega-3)- zu den n-6 (oder omega-6)-Fettsäuren besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Die n-3-Fettsäuren finden sich in relativ hohen Konzentrationen vor allem in Fischölen. Es ist heute wissenschaftlich bestätigt, dass ein höherer Anteil von n-3-Fettsäuren an den Nahrungsfetten zu einer Weiterstellung der Blutgefäße führt und damit das Infarktrisiko vermindern kann. Außerdem hemmen n-3-Fettsäuren den Aufbau von Fetten im Fettgewebe stärker als n-6-Fettsäuren, und es werden aus ihnen weniger aktive Entzündungsstoffe gebildet. Diese positiven Effekte der n-3-Fettsäuren werden durch maßvolle körperliche Aktivität noch gesteigert. Weitere indirekte Wirkungen, etwa auf die Lungen- und Gehirnfunktion, sind bis jetzt kaum solide untersucht. Das optimale Verhältnis der n-3 / n-6-Aufnahme soll etwa 0,4 betragen; in den USA liegt der aktuelle Wert derzeit bei nur 0,1.
Um Ihnen Informationen über Ihre Versorgung mit essentiellen Fettsäuren, über das Verhältnis von n-3- zu n-6-Fettsäuren im Blut und über einen eventuellen Bedarf einer Ernährungsumstellung bzw. einer Nahrungsergänzung mit n-3-Fettsäuren zu geben, bieten wir jetzt die quantitative Analyse der drei wichtigsten n-3-und der vier wichtigsten n-6-Fettsäuren im Serum mit einer sehr empfindlichen und spezifischen Methode an.

Ernährungsmonitoring III - Vitamine
Vitamine
Die nach wie vor mangelnde Vitaminversorgung eines großen Teils der deutschen Bevölkerung stellt ein erhebliches Problem dar. Vitamine gehören zu den Stoffen, die der Mensch nicht selbst herstellen kann, sie sind essentiell. Die hier zur Darstellung der individuellen Versorgung ausgewählten Vitamine sind diejenigen, bei denen – gerade bei älteren, zunehmend aber auch bei jüngeren Menschen – am häufigsten eine unzureichende Zufuhr beobachtet wird (wahrscheinlich über 90% für Folsäure, über 70% für Vitamin E). Im Allgemeinen kann man daher davon ausgehen, dass bei einem normalen Befund auch eine ausreichende Zufuhr mit anderen Vitaminen gegeben ist. Durch die vorgeschlagene Kombination werden gleichzeitig die wichtigsten Risiken einer unzureichenden Versorgung erfasst.
Folsäure ist besonders reichlich enthalten in Salat, grünen Gemüsen und Leber. Ein Mangel an Folsäure betrifft besonders Gewebe, die eine hohe Erneuerungsrate haben, also vor allem das Blut und die Haut. Ein erhöhter Folsäurebedarf besteht daher auch in der Schwangerschaft. Vermutlich geht ein Folsäuremangel mit einem erhöhten Risiko für Thrombosen, Herzinfarkte und Schlaganfälle einher.
Vitamin B1 (Thiamin) kommt vor allem in Vollkornprodukten, aber auch in Schweinefleisch vor. Es ist beteiligt am Stoffwechsel der Kohlenhydrate und der Eiweiße. Eine ausreichende Zufuhr ist besonders wichtig für die Struktur (Myelin) und Funktion des Nervensystems, so dass für viele neurologische Erkrankungen nach entsprechender fachärztlicher Beratung eine zusätzliche Thiamingabe nahe liegt.
Vitamin B6 (Pyridoxalgruppe) ist relativ weit verbreitet; da der Bedarf jedoch mit der Menge des mit der Nahrung aufgenommenen Eiweißes steigt, ist die Kontrolle der Spiegel angesichts der heutigen Ernährungsgewohnheiten wichtig. Ein Vitamin B6-Mangel kann sich in Hautsymptomen äußern und erhöht, wie ein Folsäuredefizit, das Risiko von Gefäßerkrankungen.
Biotin ist ebenfalls für den Menschen essentiell. Die Tatsache, dass pro Tag wenigstens 1200g Milch oder 1000g Fleisch oder 200g Schweineleber konsumiert werden müssen, um die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlene Biotinzufuhr zu gewährleisten, zeigt, dass eine ausreichende Zufuhr durchaus nicht selbstverständlich ist. Bei bestimmten Störungen ist der Bedarf sogar noch höher. Ein Biotinmangel, der auch eine Folge einer gestörten Darmflora sein kann, kann zu schweren Störungen des Nervensystems, der Haut und der Lungen führen.
Vitamin E (Tocopherol) schließlich ist besonders in Pflanzenölen enthalten; generell gilt für alle Nahrungsmittel, dass ihr Vitamin E-Gehalt starken jahreszeitlichen Schwankungen unterliegt, weshalb ein Mangel am ehesten im Frühjahr zu beobachten ist. Vitamin E ist ein sog. Antioxidans, d.h. es fängt für den Körper giftige Sauerstoffverbindungen ab und schützt auf diese Weise die Zellen und Organe vor Oxidation. Auch scheint es den Blutstrom zu verbessern.
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