Hygiene und Wasseruntersuchungen
Untersuchung von Wasserproben in Dialyseeinrichtungen
Für eine Dialysebehandlung werden pro Patient 200 bis 400 l Wasser verbraucht. Dieses Wasser muss keimarm (keimfrei), pyrogenfrei und frei von Mineralien sein. Die Demineralisierung des Leitungswassers erfolgt in den meisten Praxen durch Umkehrosmose oder seltener durch Ionenaustauscher. Das Produkt wird als Permeat bezeichnet. Das Permeat wird mit Bikarbonatkonzentrat und Glucose versetzt und wird dann für die Dialyse eingesetzt (Dialysierflüssigkeit). Als Dialysat wird das Wasser nach der Dialyse bezeichnet.
Frequenz
Die bakteriologische Untersuchung der Gesamtkoloniezahl und von Pseudomonas aeruginosa sollten zweimal im Jahr durchgeführt werden (Hygieneleitlinien als Ergänzung zum Dialysestandard 2006), sowie nach Reparaturen oder anderen Eingriffen an den wasserführenden Systemen.
RKI, Hygieneleitlinie als Ergänzung zum Dialysestandard, 2006
Auf Wunsch kann zusätzlich auf E. coli und coliforme Keime untersucht werden. Dann ist eine zusätzliche Wassermenge von 100 ml erforderlich.
Material
bakteriologische Untersuchung: Permeat und Dialysierflüssigkeit
Durchführung
Probenflaschen beschriften und Protokoll ausfüllen.
Permeat:
· Entnahmestelle an der Umkehrosmoseanlage mit Alkohol (ungefärbtes Hautdennfektionsmittel ohne Rückfettung) desinfizieren und trocknen lassen.
· 2-3 l Permeat ablaufen lassen.
· 250 ml in steriler Flasche oder anderem sterilen Gefäß auffangen.
Dialysierflüssigkeit:
Bei einigen Dialysegeräten sind spezielle Entnahmestellen und Entnahmebestecke vorgesehen. Bitte beachten Sie in jedem Fall genau die Herstellerangaben.
· Unmittelbar vor dem Kapillardialysator entnehmen.
· Vorgesehene Stelle sorgfältig desinfizieren (siehe Permeat) und trocknen lassen.
· Entnahmestelle mit Monovette punktieren.
· Mindestens 110 ml in steriles Gefäß überführen.
Beurteilung
(RKI, Hygieneleitlinie als Ergänzung zum Dialysestandard, 2006)
Gesamtkoloniezahl 36°C < 100 KBE/ml
Pseudomonas aeruginosa: 0 KBE/100 ml
E. coli/Coliforme Bakterien 0 KBE/100 ml
Einige Hersteller, die in Ihren Dialysatoren interne Bakterienfilter verwenden, stellen höhere Anforderungen an die Wasserqualität nach Filtration:
Kontakt
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